Um einen Anfang zu finden, aber nicht zu weit auszuholen, beginne ich im Mai 2017 mit der Routine Vorsorgeuntersuchung bei meinem Frauenarzt. Er tastet den Knoten ab, den ich bereits 2015 ganz genau untersuchen ließ und sagt, ich solle diesen bitte wieder mit einer Mammographie abchecken lassen. Ich bin nicht beunruhigt, weil damals der Befund negativ war. Trotzdem lege ich die Überweisung nicht zu meinem Endlosstapel „zu erledigen“, sondern verstaue sie extra in meinem Handschuhfach – in das ich ziemlich oft hineinsehe.

Genau diese Überweisung fällt mir aber leider erst wieder ein, als ich an einem sonnigen Donnerstagmorgen in der Dusche stehe und feststelle, dass Blut aus meiner linken Brustwarze kommt. Mein Herz fängt sofort an, schneller zu schlagen, und ich bin plötzlich total nervös. Sofort springe ich aus der Dusche, erzähle alles meinem Mann und mache mich auf den Weg zum Diagnosezentrum.

Ich wähle das Diagnosezentrum aus, bei dem man seine Befunde spätestens eine Stunde später sofort mitnehmen kann. Ich stelle mich am Ende der Schlange an und versinke in meinen Gedanken.  Die Sprechstundenhilfe nimmt meine Überweisung, schaut etwas verwirrt und schließlich mitleidig und sagt, dass die Überweisung  leider bereits abgelaufen ist. Ich versuche noch, Sie zu überreden, eine Ausnahme zu machen, doch schickt sie mich wieder nach Hause. Auf dem Weg zum Auto mache ich jedoch kehrt, denn ich muss JETZT wissen, was da los ist. Also gehe ich wieder hinein, stelle mich wieder an. Nachdem ich der Sprechstundenhilfe dann sage, dass Blut aus meiner Brust kommt, macht sie mir den Vorschlag, die  sofortige Untersuchung privat zu zahlen, was ich annehme. Nach kurzer Wartezeit ruft mich eine Assistentin in ein Zimmer, in dem mir aus unerklärlichen Gründen erst einmal ein Ultraschall gemacht wird, um dann hinterher noch die eigentliche Mammographie durchzuführen. Ja klar, jetzt wo ich privat zahle, kann man ja noch eine Untersuchung mehr machen. Danke!

Ich sitze im Wartezimmer und beobachte die Schwester, die mit dem Befund in der Hand immer erst  den Namen des Patienten aufruft, und wenn die Person vor ihr steht, das Geburtsdatum abfragt, um dann den Befund zu übergeben. Also bereite ich mich in Gedanken schon einmal vor, mein Geburtsdatum parat zu haben und es ihr zu sagen, bevor sie fragt 😊. ABER aus ihrem Mund höre ich meinen Namen gar nicht. Eine andere Assistentin bittet mich in ein Sprechzimmer.

Etwas distanziert steht ein Arzt vor mir und erklärt mir, ich solle bitte unbedingt weitere Untersuchungen durchführen lassen. Ich frage, was er entdeckt hat, doch er antwortet kühl, dass man Unregelmäßigkeiten sehe, die untersucht werde sollten. OK. Jetzt bin ich genauso schlau wie vor der Untersuchung und um einige Hundert Euro erleichtert….